Amputation ist ein häufiger Grund einer körperlichen Behinderung und wird in vielen Fällen kontrolliert, also durch einen Arzt bzw. Chirurgen durchgeführt. Im Grunde kann sich jeder glücklich schätzen, wenn er schon auf ein Körperorgan verzichten muss, dies durch einen chirurgischen Eingriff innerhalb einer Operation verliert. Dies ist allemal besser als unglücklich und unvorbereitet durch einen Unfall.
Wir wollen an dieser Stelle den Operationsverlauf aus chirurgischer Sicht einmal darstellen und die Operationsverfahren im Detail unter die Lupe nehmen.
Indiziert wird aus ärztlicher Sicht eine totale Amputation, wenn ein Körperteil bereits soweit geschädigt ist, dass es unmöglich ist es wieder zu reparieren oder wenn es bereits abgestorben ist. Abgestorbene Körperteile bergen ein erhebliches Infektionsrisiko für den restlichen lebenden Körper und können lebensbedrohlich werden. Nicht zuletzt wegen einer Blutvergiftung.
Ein Beispiel für ein stark angegriffenes Körperteil stellt die weibliche Brust dar, die aufgrund einer bösartigen Brustkrebserkrankung amputiert werden muss. Eine Wiederherstellung der Brust durch Brustvergrößerung mit Implantaten oder Prothesen ist für viele Frauen die logisch Folge.
Ablauf und Risiken eines Amputationseingriffes
Auch wenn ein Körperteil chirurgisch abgetrennt werden muss, so wird versucht immer so wenig wie möglich zu entfernen. Aufgrund des medizinischen Fortschritts stehen heutzutage Werkzeuge wie Computertomografen zur Verfügung, die ein viel genaueres Bild abgeben als das menschliche Auge selbst. Auch ein Ultraschallbild gibt Aufschluss darüber wie es um den Blutdurchfluss steht.
Erst dann erfolgt der eigentliche Eingriff unter Vollnarkose, die der Anästhesist in die Wege leitet. Anders als bei plastisch-chirurgischen Schönheitsoperationen wird der betroffene Körperteil noch zusätzlich lokal betäubt. Dies hat den Vorteil dass später deutlich weniger Phantomschmerzen entstehen. Weiterhin werden Druckmanschetten angesetzt um den Blutstrom möglichst gering im zu amputierenden Gebiet zu halten. Sofern möglich, wird immer ein Stumpf gelassen an dem später eine Prothese befestigt werden kann um aus optischen Gründen oder aus Gründen der Funktionalität im alltäglichen Leben weniger eingeschränkt zu sein.
Wie jeder andere chirurgische Eingriff hat die totale Amputation durchaus auch Risiken, die sich jeder Patient bewusst sein sollte. So können zum Beispiel Störungen der Wundheilung auftreten, sich die Wunde infizieren oder langwierige Nachblutungen die Folge sein. Seltener vorkommen können spätere Haltungsschäden aufgrund eines entstandenen Ungleichgewichtes fehlender Gliedmaßen.
Ein sehr spezielles Risiko dieser Operation besteht in Form von sogenannten Phantomschmerzen. Hierbei handelt es sich um Schmerzempfindungen, die an einem amputierten Gliedmaß entstehen, welches es aber gar nicht mehr gibt. Dies liegt daran, dass das menschliche Gehirn zugehörige Sinnesreize speichert und immer dann abruft, wenn eigentlich ein Schmerz erfolgen sollte. Das Gliedmaß ist zwar nicht mehr da, der Schmerz wird aber dennoch empfunden durch aktivierte Nervensignale. Eine effektive Behandlung von Phantomschmerzen ist bislang leider nicht vorhanden.
Nach der chirugischen Amputation
In den meisten Fällen führt eine Amputation zu einer starken Behinderung und eines alltäglichen Handicaps, die für die meisten Patienten und das gesellschaftliche Umfeld stark belastend ist. Die ärztliche Nachsorge einer solchen Operation erstreckt sich nicht nur auf Wundbehandlung sondern erstreckt sich insbesondere auf psychologische Betreuung, Ergotherapie, Physiotherapie und andere Formen der Rehabilitation.
Das Leben mit einer Amputation gestaltet sich nicht für alle Menschen gleich und viele benötigen etliche Jahre um mit allen Situationen des Lebens fertig zu werden.